Eine Wut stieg empor,
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wenn sie mir mit dem Trimmer
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die Haare kurz schor.
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Und dann noch dieser Satz:
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?Siehst zum Anbei©¬en su©¬ aus! ¢¥ne
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Markfunfzig, mein Schatz!¡°
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Au©¬er mir kamen hier alte Leute nur vor.
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Die hab¢¥n standig erzahlt,
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und sie war immer Ohr!
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Tante Hanna, Tante Hanna.
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Diese spirlige Frau
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kannte jeden genau. Tante Hanna.
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Ja, Herr Seibt, nur rasier¢¥n.
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Wolln sie nicht mal die Haare ein bisschen frisier
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¢¥n?
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Schau¢¥n sie mal ins Journal.
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Da gibt¡¯s so hubsche Schnitte ?
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versuchen sie¢¥s mal.
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Ja, ich wei©¬, ihre Frau ist schon drei Jahre tot.
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Ach, den rostigen Dampfer,
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den kriegen wir flott!
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Tante Hanna, Tante Hanna
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Schwei©¬te mit Fohn und Kamm
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Mude Ritter zusamm¢¥. Tante Hanna.
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Noch zu warm? Ist¢¥s so recht?
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Was, Frau Klemm, ihrem Schatz
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geht¢¥s schon wieder so schlecht?
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Haufchen macht¢¥s? Und Urin?
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Also Schwedentinktur ist ja die Medizin!
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Als mein Hund Wurmer hatte, da half das
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Zeug prompt.
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Hoffen wir, dass er bald wieder
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auf die Beine kommt!
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Tante Hanna, Tante Hanna.
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Krankheit, Klatsch, Liebesnot
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war¢¥n ihr tagliches Brot. Tante Hanna.
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Dunkelbraun steht ihnen sehr!
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Sie seh¢¥n blass aus!
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Was hei©¬t das;
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sie wollen nicht mehr?!
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Ich hab sie in den Jahr¢¥n
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immer heimlich bewundert,
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wie tapfer sie war¢¥n.
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Erst der Krebs, dann der Saufer,
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dann der graue Star.
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Doch ab heute nicht ein einziges
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wei©¬graues Haar!
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Tante Hanna, Tante Hanna
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rief mit bisschen Geschick
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Lebensgeister zuruck. Tante Hanna.
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Sie fiel nie auf die Knie.
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Aber kaum eine Nonne
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hat gebetet wie sie.
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Immerzu, bis zuletzt,
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war fast standig die Leitung
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zum Hochsten besetzt:
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Schenk Herrn Seibt eine Frau
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oder sonst einen Sinn.
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Heil den Hund von Frau Klemm.
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Schau, sie hat ja nur ihn.
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Hol Frau Seliger zu dir.
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Sie kann doch nicht mehr.
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Und erlass meinem Gerhard
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den Gang zum Friseur!
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Tante Hanna. Tante Hanna.
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Tante Hanna.
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Tante Hanna
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Gerhard Schone |