Es war einmal, und es ist irgendwann,
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Und es geschieht genau zu dieser Zeit.
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Da war ein Land, von Durre ausgezehrt.
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Kein Regen, nicht ein Wolkchen weit und breit.
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Zuerst das Gras, das alles Grun verlor.
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Es wurde grau, und dann zerfiels zu Staub.
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Die Busche durr, die heulten noch I'm Wind.
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Die Baume warfen ab ihr junges Laub.
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Tiere schleppten sich von hinnen
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Um der Wuste zu entrinnen.
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Wenige entkamen, viele fanden fruhen Tod.
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Die Brunnen leer, die Quellen langst versiegt.
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Nur hei©¬e Steine, wo der Flu©¬ verlief.
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Ein alter Baum stand trotzig bis zuletzt,
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Mit starken Wurzeln, unerme©¬lich tief.
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Die Trockenheit griff ihm schon an das Herz.
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Die Sonne brannte, und sein Tod war nah.
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Doch was war das: in seinem Schatten stand
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Noch eine Blume wie ein Wunder da!
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Eine kleine Quelle eben
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Hielt die Blume noch am Leben,
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Weil sie ein paar kummerliche Wassertropfen fand.
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Die Quelle sah das Elend rings umher
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Und wie die Durre alles Land nahm.
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Wozu sich um die letzte Blume muhn?
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Sie spurte schon, wie sie ins Stocken kam.
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Sie sprach verzagt: ''Mein Tun hat keinen Sinn!
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Ich halte doch die Wuste nicht mehr auf! ¢„¢„
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Der alte Baum, der nun I'm Sterben lag,
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Entgegnete der Quelle schnell darauf:
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''Du, versprich mir auf der Stelle,
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Muht dich weiter, kleine Quelle!
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Gib dich nicht, auch wenn es schwer ist, der Verzweiflung hin.¢„¢„
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Du sollst nicht die Wuste wassern,
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Nicht die ganze Welt verbessern,
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Nur die eine Blume tranken, darin liegt dein Sinn
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Die Kleine Quelle
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| Gerhard Schone |